
Die folgenden Texte passen für unterschiedliche Trauerfeiern und Begräbnisse.
- Ein Stück vom Geschenk des Lebens weiterschenken
- Sehr alt werden
- Wenn ich gestorben bin
- Ich habe die Brücke überschritten
- Auf den Wegen unseres Lebens
- Nicht zu ersetzen
- Ein Teil von Dir
- Die Liebe siegt
- Was wir gefürchtet haben
- Wir brauchen Einen
Ein Stück vom Geschenk des Lebens weiterschenken
Es ist so ein unfassbares Geschenk,
mit dem eigenen Tod, anderen Leben geben zu können.
Jemanden Schmerzen ersparen können, Freiheit und Zukunft geben.
Ich glaube, beim Öffnen der Tür zum Himmel
werden sich die Engel verneigen vor einem Menschen,
der das gibt, und jenen, die zustimmen.
Weil dieser Schritt, ihre Liebe für die Beschenkten
Wirklichkeit werden lässt.
Und Gott wird zum Lohn für das eigene Leben
noch jene Freude dazurechnen, die daraus wächst.
Sehr alt werden
99 Jahre leben können scheint so lang zu sein,
so viel Zeit, neuen Generationen beim Wachsen zusehen zu können.
So viele Tage um Menschen zu begegnen und wieder zu verlieren. Entscheidungen treffen zu müssen
und die Herausforderungen des Alltags zu bestehen.
Und auch wenn sich der Aufgang der Sonne und die Nacht wiederholen
ist die Zeit dazwischen immer wieder anders,
weil sich das Leben um uns und in uns wandelt.
Nur eines ist sicher, jeder Tag, ob glücklich oder traurig,
bleibt in Gottes Hand geschrieben.
Wenn ich gestorben bin
Wenn ich gestorben bin,
sprecht nicht öfter von der Vergangenheit als früher,
sprecht über die Gegenwart und die Zukunft.
Nicht jene ohne mich, sondern die Zukunft mit mir.
Mit mir, so wie ich jetzt bin, so wie ich jetzt erst sein kann.
Eine Zukunft, in der Himmel und Erde verbunden sind,
in mir mit Euch.
Eine Zukunft, die wir so weit weg wünschen
und die doch schon beginnt, mit dem ersten Schlag eines Herzens.
Wenn ich gestorben bin, sprecht von der Zukunft mit mir.
Ich habe die Brücke überschritten
Ich habe die Brücke überschritten,
Schritt für Schritt habe ich das andere Ufer erreicht
und blicke zurück.
Voll Dank sehe ich jene, die noch dort sind,
weil ich sie trotz der scheinbaren Entfernung
viel klarer sehe als jemals zuvor.
Und ich blicke voraus in ein neues Land,
mit neuen Himmeln,
voll Hoffnung.
Ich weiß nicht, welche Wege ich dort gehen werde
aber ich vertraue mein Leben einer Zukunft an,
die man auch Ewigkeit nennt.
Auf den Wegen unseres Lebens
Auf den Wegen unseres Lebens begegnen wir unzählbar vielen Menschen.
Aus allen Richtungen der Erde führen unsere Straßen zusammen,
manchmal für kurze, oft für lange Zeit.
Trotzdem sehen wir immer nur einen kleinen Teil des Weges.
Aber der, der sie geschaffen hat, sieht ihren Anfang
vor dem sichtbaren Beginn und weit über unseren Horizont hinaus.
Für uns sieht manches wie ein Umweg aus, was aus seinem Blickwinkel
ganz gerade und verstehbar ist.
In unseren Augen müssen wir manchmal in eine gewisse Richtung gehen,
wo der Schöpfer sich von uns eine andere gewünscht hätte.
Aber eines ist sicher, auch am Ende dieser Straße, wird er auf uns warten
und uns willkommen heißen, in seinem schönsten Land.
Nicht zu ersetzen
Bis ans Ende der Zeit, wird niemand je Dich ersetzen können.
Nicht als Sohn, nicht als Vater, nicht als Partner, nicht als Freund.
Aber was machen wir nun mit unserer Liebe, unserer Freundschaft,
unserer Sehnsucht nach Dir.
Vielleicht gelingt es uns, mit Deiner stillen Unterstützung,
die Liebe in Freundschaft für andere zu verwandeln,
die Freundschaft in Hilfe und die Sehnsucht in Dankbarkeit
und diese wieder in Liebe.
Und das Zentrum dieses Kreises ist und bleibst Du.
Ein Teil von Dir
Bis jetzt gehörte ein Teil von Dir vielen anderen Menschen
und ein Teil Deiner Zeit gehörte uns.
Nun gehört uns die Ewigkeit gemeinsam mit Dir
und diesen Reichtum teilen wir gerne mit allen anderen um uns.
Die Liebe siegt
Wenn sich im Herz ein Regenbogen nach einem Sturm über das Tal legt,
hat der Glaube über die Zweifel gesiegt.
Wenn die Sonne wieder aufgegangen ist nach der Dunkelheit
einer sternlosen Nacht der Seele,
hat die Hoffnung über die Angst gesiegt.
Wenn sich am Grab eines Menschen aller Schmerz des Lebens auflöst,
hat die Liebe über den Tod gesiegt.
Was wir gefürchtet haben
Mit dem Tag, an dem wir jemanden zu lieben beginnen,
beginnt die Angst vor dieser Situation.
An ihrem Sarg oder der Urne zu stehen
mit dem Wissen, jetzt ist alles anders.
Mit dem Augenblick, von dem an,
unser Leben mit der Gegenwart eines anderen gesegnet ist,
fürchten wir uns davor,
dass es irgendwann enden wird.
Vielleicht hilft es, Liebe auf zwei Ebenen zu fühlen. ‚
Auf einer sichtbaren und einer unsichtbaren.
Die erste ist vergänglich wie alles in der Welt,
sogar die Sterne sind es,
nur haben sie länger Zeit für ihre Bahnen im All.
Die zweite Ebene kann sogar die Himmelskörper überdauern.
Wenn unser Herz nicht mehr nur in unserem Körper schlägt,
sondern im Gleichklang mit dem Herz des Schöpfers,
dann sind Zeit und Raum für immer aufgelöst.
Aber an diesen Gedanken müssen wir uns erst gewöhnen,
wenn wir vor dem Sarg oder der Urne eines Menschen stehen,
der ein wichtiger Teil unseres Lebens war
und immer bleiben wird.
Wir brauchen Einen
Wir brauchen Einen, der neben uns ist,
wenn wir durch die vielen Menschen in der Stadt gehen,
die so fröhlich zu sein scheinen und ohne Schmerz.
Wir brauchen Einen, der neben uns sitzt,
im Büro, in der Schule, wo wir auch sind.
Der mit unsichtbaren Händen unseren Rücken stärkt
und die inneren Tränen trocknet.
Wir brauchen Einen, der unsere Gefühle für Dich übersetzt
und Deine Worte für uns,
damit wir dich weiter lieben können,
dort, wo du jetzt bist.
Wir brauchen einen ENGEL!