Häuser bauen

Häuser auf der Erde können zerstört werden, wie dieses im Krieg in Nord Syrien. Es bietet keinen Schutz mehr vor der Welt.

Mögen irgendwann alle Menschen auf der Erde ein Zuhause besitzen, in dem sie sich geborgen fühlen.


  • Mosaik der Erinnerung
  • Ein ganzes Haus voll Trauer
  • Meine neue Wohnung planen
  • Mit welchen Werkzeugen
  • Unser Haus kann einstürzen
  • Unser Körper ist wie ein Haus
  • Ein Haus im Himmel
  • Mit meinen Händen
  • Zwischen meinen Bäumen


Mosaik der Erinnerung

In vielen Häusern sehen wir täglich die Spuren Deines Lebens,
Spuren Deiner Arbeit, Deiner Kreativität.
Lass sie uns wie eine Botschaft lesen, geschrieben in vielen Farben,
als täglichen Impuls zum Nachdenken über die wirklich wichtigen Dinge der Welt.

Unsere Pläne sind manchmal zerbrechlich wie eine Fliese
und wir müssen dann lernen, aus den einzelnen Stücken etwas Neues zu schaffen.
So wie wir aus den gemeinsamen Erinnerungen an Dich
ein anderes Leben zusammensetzen müssen.
Deine Liebe wird es zusammenhalten, sie ist der Grund auf dem wir stehen.

Und mit jedem Tag, fügen wir ein kleines Stück dazu
mit unseren eigenen Farben des Lebens.


Ein ganzes Haus voll Trauer

Ein ganzes Haus voll Trauer steht nun in unserer Stadt
und auch die Straßen sind grauer als zuvor.
Ein ganzes Haus voll Schmerz steht nun in unserer Stadt
und aus den Fenstern scheint kein Funken von Licht.

Ein ganzes Haus voll Liebe steht mitten in der Stadt,
weil wir dich spüren, wo immer wir auch sind.
Ein ganzes Haus voll Dankbarkeit steht mitten in der Stadt,
sie hält uns warm durch die Gedanken an dich.

Ein ganzes Haus voll Himmel steht mitten in unserer  Stadt
und du bist für uns die offene Tür durch die wir ihn ganz klar sehen.


Meine neue Wohnung planen

Wir richten uns in der Welt eine Wohnung ein, so wie wir es uns vorstellen. Sie braucht Mauern, die uns schützen, und Fenster für das Licht.
Sie hat Türen, die andere willkommen heißen
uns aber auch Raum für Ruhe schenken.

Unsere Wohnung braucht Wasser zum Leben und zum Reinigen,
was schmutzig wird durch den grauen Alltag.
Unsere Wohnung in der Welt kann groß oder klein sein,
ganz einfach oder voll von Schätzen, mitten von vielen anderen liegen
oder auf einem Berg.
Ob wir darin glücklich sind hängt immer davon ab,
mit wie viel Liebe sie gefüllt ist.
Wie miteinander geredet wird, und wie oft in ihr gelacht wird.

Meine neue Wohnung im Himmel wird keine Mauern zum Schutz brauchen
sie werden aus ewigem Licht errichtet sein.
Sie wird mitten in einem Garten liegen, wenn das zu meinem Glück gehört, und wer weiß, vielleicht habe ich mit den Blumen meines irdischen Gartens schon die Samen, für jene im Himmel mitgesät.
So wie ich mit der Liebe in meinem Leben
schon die Freunde für die Ewigkeit gewonnen habe.

Vielleicht sollten wir öfter einen Plan
für unsere Wohnung im Himmel ausdenken.


Mit welchen Werkzeugen

Ich stelle mir vor, dass auch der Himmel noch nicht ganz fertig gebaut ist. Dass es für mich etwas zu tun gibt mit neuen Werkzeugen.
Ich denke, es gibt dort noch Raum, einen Baum zu pflanzen,
dem ich zusehen kann,
wie er eine Ewigkeit lang Zeit hat, zum Wachsen und Früchte zu tragen.

Es wäre schön, wenn alles, was ich kann, nun noch leichter gelingen würde und dass der Schöpfer sich mit mir darüber freuen wird.
Nur Kirchtürme wird Gott in seinem Reich vielleicht nicht brauchen,
denn sein liebster Tempel war immer schon in den Herzen der Menschen.


Unser Haus kann einstürzen

Durch einen großen Sturm kann ein Haus zerstört werden,
auch wenn es scheinbar fest gebaut ist.
Durch eine schwere Krankheit kann ein Körper sterben,
auch wenn er an Jahren noch jung ist.

Dann können so viele Hoffnungen nicht mehr erfüllt werden,
und alle Pläne werden nutzlos.
In dieser tiefsten Dunkelheit brauchen wir Menschen;
die sie mit uns ertragen, ganz ohne Worte.

Die nicht versprechen: Alles wird wieder gut.
Weil das nicht in ihrer Hand liegt.
Wir brauchen Menschen,
die so lange den Schmerz mit uns tragen,
bis wir selbst sagen:
Es wird niemals wieder, so wie vorher,
aber es ist wieder gut.


Unser Körper ist wie ein Haus

Vom ersten Augenblick unseres Lebens an,
baut der Körper Zelle auf Zelle bis wir erwachsen sind.
So wie wir Menschen, Ziegel für Ziegel, große Häuser bauen.
Aber in jedem Körper ist nicht nur unsere Seele zu Hause.
Auch der Geist Gottes wohnt in uns.

Er ist ein sanfter Nachbar, den wir nur hören können
wenn es ganz still ist.
Wenn die äußeren Lichter der Stadt gelöscht sind,
leuchten die Fenster von innen heraus.
Wenn der Trubel der Welt um uns zur Ruhe kommt,
können wir den Schein der Ewigkeit in uns erkennen.

So wie unsere Häuser aus Stein, der Zeit unterworfen sind,
und immer wieder Erneuerung brauchen,
so braucht der Platz Gottes in uns, Zeit und Aufmerksamkeit.
Bis zu dem Tag, an dem wir ganz in jene Wohnung übersiedeln,
die Jesus uns im Himmel versprochen hat.
Auf immer.

Und auch dort, werden wir niemals einsam sein,
aber unsere Augen können Gott endlich erkennen,
unseren unsichtbaren Nachbarn,
in den Häusern der Welt.


Ein Haus im Himmel

Ein Haus im Himmel wird anders errichtet
als ein geliebtes Haus auf der Erde.
Es braucht keine Mauern als Schutz,

es gibt nur eine einzige davon,
jene unsichtbare Verbindung,
die direkt an unsere irdische Heimat angebaut wird.

Und je mehr wir für den Himmel auf Erden arbeiten,
desto weiter reicht dieser leuchtende Raum

mitten ins unsere Zimmer hinein.
Ich könnte mir vorstellen,
dass so wie wir Bilder von unseren Verstorbenen an die Wänden hängen,
so sieht man an den Wänden des Hauses im Himmel,
die Bilder jener, die wir lieben
und die ihre Lebensreise noch nicht beendet haben.

Je mehr wir unsere Häuser mit Liebe bauen und füllen
desto größer ist die Tür zum Himmel,
und sie bleibt immer offen.


Mit meinen Händen

Heute danke ich dem Schöpfer,
dass ich mitwirken durfte an seiner Welt.
Dass ich Holz, Steine und Erde
mit meinen Händen formen durfte, so wie er.

Ich danke für Visionen und den Mut,
scheinbar Unmögliches zu probieren.
Ich danke für jene Menschen, die mich begleitet haben,
auf den vielen Wegen, die ich gegangen bin.

Ich bitte den Gott der Vollkommenheit um Verständnis,
dass ich alles nur mit den kleinen Kräften eines Menschen schaffen konnte.
Und nur mit dem Wissen, der Menschheit bis hierher.

So bitte ich, dass er das Unvollkommene vollendet
und zum Segen macht für alles, was lebt.


Zwischen meinen Bäumen

Nur langsam wird meine Seele das Haus meines Lebens verlassen,
in dem sie so lange glücklich war.
Aber vielleicht hat Gottjene Wohnung,
die Jesus uns im Himmel versprochen hat,
direkt zwischen meine eigenen Bäume gebaut,
mit dem vertrauten Blick auf einen immer vollen Mond
über meiner Stadt.

Sicher ist, dass diese Wohnung keine Mauern kennt,
sie ist so groß, wie ein ganzes Land
und zum entferntesten Stern gehe ich nur einen einzigen Schritt.