
Jedes Jahr wieder erleben wir eine Zeit der Vorbereitung auf ein Fest, an dem wir dann die Verstorbenen ganz besonders vermissen.
Daher braucht es eine neue Art der Vorbereitung, in der alle zusammenarbeiten, auf dieser und der anderen Seite des Lebens.
- Ich wünsche mir
- In Zukunft
- Advent in Trauer
- Das Leuchten am Weg
- Weihnachten ohne Dich
- Advent – 24 Tage auf dem Weg zur größeren Liebe
Ich wünsche mir
Ich wünsche mir, dass Weihnachten bald vorbei ist.
Jeder Tag Advent schmerzt mehr in der Seele.
Die Erinnerung an diese Tage mit Dir,
wie sie waren und nie mehr sein werden, zerreißt mir das Herz.
Ich möchte Dir so gerne ein Geschenk in den Himmel nachschicken können,
möchte ein liebevolles Paket von Dir in den Händen halten.
Kein Postbote kann Dich erreichen
und die Engel, als Überbringer Deiner Zeichen,
stehen vor meiner trauerverschlossenen Tür.
Weder die Lieder noch die Lichter erreichen mein Herz.
Und ich habe Mitleid mit jedem Baum, der nur so kurz leben durfte.
Ich muss mir einen Ort suchen, der ganz, ganz still ist.
Einen Platz für geschlossene Augen, damit ich Dich sehen und hören kann.
Zögernd öffne ich die Tür zu meiner Seele ein ganz kleines Stück,
Ganz vorsichtig, wie sich als Kind die Tür
zum Raum mit den Geschenken geöffnet hat.
Und dann versuche ich Dich zu erkennen, im unendlichen Licht des Himmels.
Ich stelle mir die Chöre der Engel vor,
wie sie in sanften Tönen diese heilige Zeit auf der Erde besingen.
Vielleicht haben sie in den letzten Tagen jene Menschen „guten Willens“ gezählt,
die im vergangenen Erdenjahr am Himmel auf Erden gearbeitet haben.
Und vielleicht bitten sie nun mich, diese dabei zu unterstützen,
mit all meiner verschlossenen Liebe.
Wenn ich das nicht aus meiner Kraft kann, werde ich versuchen,
es in Deinem Namen zu tun.
Überall auf der Welt möchte ich kleine Lichter entzünden,
und der Dank der Menschen dafür,
wird mein Geschenk an Dich, zum Weihnachtsfest in einem Jahr.
In Zukunft
In Zukunft wird der Heilige Abend für uns immer einen schwarzen Rahmen haben
Und heute brennt im Herzen der Zorn über das Schicksal heller als alle Kerzen.
Keine Geschenke werden jemals wertvoll genug sein, wie es Deine Zeit mit uns war.
Und keine Lieder können uns trösten, die wir allein hören müssen.
Weihnachten als Fest der Liebe hat einen tiefen Riss bekommen,
durch den unsere Gefühle scheinbar ins Leere fallen.
Die Geburt Gottes in unsere Welt war in anderer Form ein Sprung in der Zeit,
durch den das Licht des Himmels in diese Welt gefallen ist.
Hilf uns, an den kommenden Weihnachtsfesten,
deine Liebe zu uns, in einem zweiten, goldenen Rahmen zu sehen.
Lass die Wärme Deiner Freundschaft durchschimmern
in den Augen der Menschen mit denen wir leben.
Wir werden das ganze Jahr über Geschenke für Dich sammeln.
Stunden, in denen wir einfach nur dankbar sind für Dein Leben.
Schönes, das wir sehen, weil Du es uns gelernt hast,
Glück, das wir nur erkennen, weil wir es mit Dir geübt haben.
Wir werden sie in ein Lächeln einpacken
und für Dich unter die Christbäume unserer Zukunft legen.
Advent in Trauer
Niemals wird der Advent wieder so sein wie er bisher war.
Alles was vertraut war, bekommt eine neue Bedeutung.
Vielleicht sollten wir uns jeden Abend vor das Licht am Adventkranz setzen und Dir zuhören,
wenn Du in unserem Herzen vom Himmel erzählst.
Wie es ist, wenn man Gott sehen kann,
wenn Jesus und Maria vom ersten Weihnachten berichten,
wie es wirklich war.
Und wie schön es ist,
wenn man die Sterne zählen kann,
die über den Häusern der Menschen stehen,
die man immer noch genau so liebt, wie zu der Zeit,
als der Advent nur eine besondere Zeit im Jahr gewesen ist.
Das Leuchten am Weg
Der Weg zwischen Himmel und Erde wird beleuchtet
mit dem Licht, das jene Menschen mittragen,
die sich aufgemacht haben,
aus dem sichtbaren Leben,
in die Welt der Seelen.
Von dort her wird er auch beleuchtet von den Engeln,
die eine himmlische Familie begleiten.
Immer wieder neu, zu einem Fest,
das nicht nur eine Erinnerung ist, sondern Gegenwart –
Himmel und Erde werden in einem Kind verbunden.
Wir auf der Welt müssen aber die Augen schließen
vor den Lampen auf der Straße,
dann stehen wir mitten im Leuchten der Liebe
die in beide Richtungen unterwegs ist.
Weihnachten ohne Dich
Weihnachten in schwarz, trotz der Lichterketten und der Kerzen. Weihnachten allein, trotz der Besuche und der Glückwünsche.
Weihnachten im Schmerz, trotz der Medien und der Feiern
WEIHNACHTEN OHNE DICH
WEIHNACHTEN MIT DIR
Weihnachten mit tiefer Dankbarkeit für gute gemeinsame Tage
Weihnachten voll Liebe zu Dir in Form von Liebe für Menschen,
die sie nun brauchen.
Weihnachten mit Milliarden Beweisen am Nachthimmel und auf der Erde,
dass die Schöpfung gut ist.
Also, immer wieder
WEIHNACHTEN MIT DIR
Advent – 24 Tage auf dem Weg zur größeren Liebe
Der Tod von geliebten Menschen unterbricht oft auch unsere eigene Verbindung zum Leben. Aber es gibt einen Weg durch die Trauer hindurch, der heilsam ist für beide, die Verstorbenen und jene, deren Leben auf der Welt noch weitergeht.
Die kommenden Vorschläge sind aus dem Grundgefühl entstanden, dass geliebte Menschen uns mit dem Tod nicht verlassen haben und dass wir sie nicht „loslassen müssen“. Meiner persönlichen Erfahrung nach und jener von vielen Menschen, die ein Nahtoderlebnis hatten, sind wir niemals wirklich getrennt. Himmel und Erde sind ein gemeinsames Land, nur unsere Sinne sind dafür nicht geeignet. Es ist auch nie zu spät, eine neue Beziehung zu jemanden aufzubauen und miteinander ein besonderes Weihnachtsfest zu feiern.
Der Advent ist eine wunderbare Gelegenheit, diesen weiten Horizont zu erkunden. Vielleicht kommen wir nicht ganz ans Ziel, aber jeder Tag bringt uns der Verschmelzung von Himmel und Erde näher. Auch wenn der Hl. Abend unter Tränen stattfindet, werden sie anders sein. Sie sind eingehüllt in andere Farben, das Schwarz und Grau hat bunte Stellen bekommen.
Am Beginn könnte ein geschmücktes Plakat mit Fotos aller jener Menschen stehen, die wir schon auf der anderen Seite des Lebens kennen. Es ist gut, wenn es in der Wohnung dafür einen Platz gibt, in ihrem Herzen ist immer einer frei dafür. Mit Kerzen und guten Düften lässt sich eine besondere Stimmung erzeugen. Aber gut nachdenken kann man auch in der Natur, besonders unter einem Sternenhimmel. Wenn das in der Stadt nicht geht, helfen auch Bilder aus dem Universum im Internet.
Ein wichtiger Beitrag ist Musik. Sie erfüllt das Herz und das, für jeden mit anderen Tönen. Sehr hilfreich ist ein leeres Heft, in dem Gedanken und Erkenntnissen festgehalten und schön gestalten werden können. Sie könnten auch andere Familienmitglieder zu diesem Adventgestaltung einladen, weil sich die Liebe damit noch einmal verstärkt.
24 Impulse zum Weiterdenken
- Ich danke jedem einzelnen der Verstorbenen für ihre Geschenke an mich, sichtbare und unsichtbare
- Ich verzeihe die Schmerzen, die sie mir bewusst und unbewusst zugefügt haben
- Ich bitte um Verzeihung für alles, mit dem ich sie bewusst und unbewusst gekränkt habe
- Ich stelle mir vor, in verschiedenen Zeiten ihres Lebens, in „ihren Schuhen“ zu gehen
- Ich stelle sie mir als kleine Kinder vor, voll Hoffnungen und der Sehnsucht nach Liebe
- Ich erzähle ihnen von den schönen und schweren Zeiten meiner Kindheit, von denen sie vielleicht nichts wissen
- Ich spüre nach, welche Träume sie in ihrer Jugend vielleicht gehabt haben, und welche schweren Zeiten die Welt um sie herum mitgemacht hat.
- Ich erzähle ihnen von meinen Jugendträumen, Vorstellungen und Erwartungen von anderen an mich
- Ich mache mich auf die Suche nach ihren Entscheidungen als Erwachsene. „Wann haben sie welchen Weg eingeschlagen und wohin hat er sie geführt. Wenn sie jung gestorben sind, überlege ich welches Leben sie hätten haben können.
- Ich gehe zurück in meine Geschichte und erkunde die Gründe für meine Entscheidungen und überlege, wie sich diese auf sie ausgewirkt haben. Manche gar nicht, andere wieder sehr stark
- Ich denke an die Zeit vor ihrem Tod und ihr Sterben. Was belastet mich noch immer davon
- Ich rede mit Verwandten und Freunden über sie und erzähle von guten Erinnerungen
- Ich überlege, was ihnen wichtig war und wie ich ein Stück davon in meinem Leben als Form der Erinnerung umsetzen kann
- Ich suche Musik aus, die ihnen gefallen hat, um sie wieder gemeinsam anzuhören
- Ich mache mir im Herz ein neues Bild von ihnen, sehe sie nicht mehr alt oder krank sondern im besten irdischen Alter.
- Ich beginne, ein Bild zu gestalten, wie ich mir den Himmel um sie vorstelle
- Ich gehe auf die Suche nach der Fähigkeit zur Liebe in mir, wo es mir leicht fällt, bei wem ich es gar nicht kann
- Wem könnte ich heute Liebe, Freundlichkeit, Zuwendung, Fürsorge zeigen, als Geschenk an Verstorbene? Z.B. dem Freund des Vaters, der Cousine der Mutter, einem Schulkollegen des Kindes
- In welcher Form könnte ich mir heute selbst Freude bereiten, so wie es die Verstorbenen noch immer gerne tun würden. Z.B. mich loben, für gute Dinge, die ich gemacht habe, etwas Gutes essen
- Welchen Plan in meinem Leben habe ich bis jetzt aufgeschoben und könnte ihn nun mit ihrer Hilfe aus dem Himmel umsetzen?
- Welche dunkle Stelle auf der Erde könnte ich mit meinen Möglichkeiten heller machen. Z.B. einer Familie in Afrika einen Garten finanzieren
- Ich schreibe alle guten Dinge auf, die seit ihrem Tod geschehen sind. An schönen Erfahrungen von Hilfe, die man nicht erwartet hat, neue Freundschaften, andere Sichtweisen auf das Leben, ua.
- Wenn es möglich ist, besuche ich ihr Grab und bringe ein kleines Herz mit. Spüre nach wie es mir und ihnen geht. Das braucht vielleicht etwas Übung, aber es ist möglich
- Ich feiere das Fest der sichtbargewordenen Liebe des Schöpfers zur Welt mit allen Menschen, den sichtbaren und den unsichtbaren mit alten und neuen Ritualen
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein neues Jahr mit vielen schönen Erlebnissen.
Wenn Sie mir schreiben möchten: info@ziegler-duregger.com
