
Diese Wolke habe ich 2012 während der Zeit des Begräbnisses eines jungen Mannes, von meinem Haus in der Nähe der Kirche aus, mit dem Handy fotografiert. Sie stand genau über dem Friedhof der Stadt.
Da schon sein Bruder einige Jahre vorher das Leben freiwillig beendet hatte, war diese Botschaft am Himmel sehr tröstlich für die Familie und Freunde.
- Lasst uns jetzt
- Nicht mein ganzes Leben
- Kein noch so starker Windstoß
- Wie schön wäre es
- Unsere Ängste
- Heute
- Mein Wunsch
- Der Raum zwischen den Sternen
- Tief wie er Ozean
- Die Wolken tragen meine Trauer
- Sie sagen
- Meine Familie
- Kein Ort auf der Erde
Lasst uns jetzt
Lasst uns jetzt unsere glücklichsten Erinnerungen an Dich teilen,
sie sammeln in Bildern und Worten,
in Dingen zum Berühren und Gefühlen im Herz.
Lasst uns von jetzt an jeden Tag ein Stück mehr vergessen,
was nur in Welt Bedeutung hatte und nun immer mehr verblasst.
Lasst uns von jetzt an ganz neu beginnen zu leben,
so als ob alle Schmerzen heil wären,
durch einen einzigen Strahl von Licht aus dem Himmel.
Und der Weg vor uns, wie ein kleines Stück aus dem Paradies.
Lasst uns nun die Augen vom Boden heben und in die Weite schauen,
nach der Du dich so gesehnt hast.
Nicht mein ganzes Leben
Ich habe nicht mein ganzes Leben gelebt.
Ein Teil davon war versteckt unter anderen Kräften,
die ich nicht beherrschen konnte.
Nun bin ich frei davon und beginne ganz neu.
Meine Seele ist voll Trauer, wenn ich Euch sehe und erkenne,
was ich Nun bin ich frei davon und beginne ganz neu.
Meine Seele ist voll Trauer, wenn ich Euch sehe und erkenne,
was ich an Glück schuldig geblieben bin.
Wir kommen zu einem guten Leben auf die Welt und der ganze Himmel trauert,
wenn es nicht so ist.
Die Zeit der Sorgen ist nun vorbei,
denkt an mich zu meinen besten Tagen,
löscht die Erinnerung an die anderen
und lasst uns ganz neu beginnen, miteinander zu leben.
Ihr in der Welt, ich unsichtbar an Eurer Seite
mit aller Stärke des Universums in mir.
Kein noch so starker Windstoß
Kein noch so starker Windstoß kann die Trauer aus unserem Herz lösen,
die wir um dich empfinden.
Trauer um alles was war und um alles, was nicht mehr ist.
Trauer über unsere Hilflosigkeit, über das nicht helfen können,
obwohl wir es uns so sehr gewünscht hätten.
Und wir spüren Deinen Schmerz durch den dünnen Schleier, der uns trennt. Wir spüren auch deine Verzweiflung, weil Du nicht weißt, wie es weitergeht mit dem Menschen, die du liebst.
Vielleicht gelingt es einem ganz sanften Windhauch mit dem Duft des Himmels, uns Trost zu bringen.
Und vielleicht tröstet es Dich, wenn Du siehst,
wie wir uns gegenseitig Kraft und Liebe schenken,
so wie Du es Dir wünscht.
Wie schön wäre es
Wie schön wäre es, wenn wir in 20 Jahren sagen könnten,
wir haben es geschafft.
Weil wir heute wie ein einziges großes Herz um jene stehen, die trauern,
wurden 7300 Tage mit Zuneigung und Hilfe gefüllt,
hatten die Leere und die Verzweiflung keinen Raum zwischen uns.
Es wäre schön, in 20 Jahren zusammen zu kommen und zu feiern,
dass wir Menschen sind,
wie ein liebender Schöpfer sie sich wünschen würde,
zu feiern in tiefer Dankbarkeit,
dass wir stärker sind als Katastrophen
und dass wir in diesem Tal keine Angst vor der Zukunft haben müssen,
was immer sie auch für einen von uns bringen kann.
Wie schön wäre es, das feiern zu können.
Unsere Ängste
Manchmal im Leben sind unsere Ängste viel stärker als unsere Kraft.
Sie lasten auf dem Herz schwerer als ein Berg, dunkler als die Nacht,
einsamer als der Raum zwischen den Sternen.
Sie verstellen den Blick auf alles, was wir lieben.
Zerstören unsere Pläne und Hoffnungen für immer.
Dann wird die Sehnsucht nach Freiheit unendlich groß.
Der Schöpfer des Lebens kennt alle Ängste in unserem Herz
Und er ist der einzige, der sie auslöschen kann,
mit seiner unendlichen Liebe.
Heute
Heute kann ich Danke sagen an alle,
die mich auf meinem Weg begleitet haben.
Heute sehe ich erst die Fülle des Schmerzes,
den ich Euch zugemutet habe und Eure Kraft mich trotzdem zu Lieben.
Heute ist ein neuer Tag für Euch und für mich,
ein neues Leben beginnt.
Von heute an.
Mein Wunsch
Ich habe es mir so gewünscht, diese Zeit ohne Angst und Schmerzen,
ich habe so gehofft, dass der Schritt über die Schwelle
nur ein kleiner ist, nach so einem schweren Weg durchs Leben.
Die Straßen vor Euch sind nur scheinbar einsam und dunkel.
Ich bitte Euch, schenkt mir Eure größten Gedanken
und gebt dem Besten, das werden wird, meinen Namen.
Denn das Meer der Liebe, das uns alle verbindet,
wird immer tiefer werden und seine Wellen
schlagen sanft ans Ufer in Eurem Herz.
Nennt es nicht Erinnerung wenn Ihr an mich denkt
nennt es ein gutes neues Leben, für immer.
Den Raum zwischen den Sternen
Den Raum zwischen den Sternen könne ich füllen
mit den Tränen um Dich.
Die Täler der Erde sind zu klein dafür.
Meine Trauer reicht bis zum Horizont des Meeres
und jeder Stein der Berge beschwert mein Herz.
Ohne Hände
ohne Füße
ohne Stimme fühle ich mich.
Die Haut ist offen wie eine Wunde
und verschlossen wie ein Panzer zugleich.
Ich sehne mich nach einem Sonnenstrahl
in dieser Nacht der Angst,
nach einem Wort, dem ich glauben kann,
dass ich irgendwann zurückkehre in das Leben der Menschen,
mit Dir geborgen in meinem Herz
für immer.
Tief wie der Ozean
Groß wie das All war meine Hoffnung
bei meinem ersten Schritt in diese Welt,
dass die Wege meines Lebens weit und leicht sein werden.
Tief wie ein Ozean war meine Trauer
bei meinem letzten Schritt,
der mich aus dieser Welt
in eine andere führen sollte,
weil der Weg immer steiler geworden ist.
Trauer, dass ich nicht mehr lieben konnte, ‚
nicht mehr leben wollte
und mein Herz so voll Sehnsucht
nach etwas Neuem war.
Jetzt wächst in mir wieder die Hoffnung,
dass ich nun Eure Wege in neuer Weise begleiten kann
und mit neuer Liebe.
Ganz nah,
gleich hinter der Mauer des Schmerzes
werde ich warten,
bis Ihr mir die Erlaubnis dazu geben könnt.
Elisabeth Ziegler-Duregger www.trostindertrauer.blog
Die Wolken tragen meine Trauer
Ich übergebe den Wolken meine Trauer,
dass sich dieses Leben für mich nicht für immer halten läßt.
Ich schenke dem Wind meine Träume, die noch offen sind.
Vielleicht trägt er sie zu Händen, die stark genug sind dafür.
Ich überlasse dem Himmel meine Pläne, ‚
damit andere weiter bauen können an den Wegen.
Stück für Stück, bis zur Tür, wo das Paradies beginnt,
an das ich den Glauben verloren hatte.
Sie sagen
Sie sagen, alles vergeht!
Ich glaube ihnen nicht.
Ich weiß,
die Fragen werden bleiben,
ob ein anderes Schicksal möglich gewesen wäre.
Ob man die Zeit hätte anhalten können,
vor dem Augenblick Deines Todes.
Ich lebe von Frage zu Frage,
ohne Antwort,
aber ich lebe.
Im Wissen,
sie aus Deinem Mund zu erfahren,
am Tag unseres Wiedersehens.
Meine Familie
Ich kann euch nicht sagen wo ich bin,
wo ihr suchen könnt,
um Sicherheit zu haben
und einen Ort für die Trauer.
Ich kann euch nur bitten,
für mich einen Platz im Herzen einzurichten.
Mit guten Erinnerungen,
wie Bilder an der Wand
und meinem Lachen als Musik.
Dort begegnet ihr mir
und meiner Sehnsucht
nach Vollkommenheit des Lebens,
die nicht gelingen konnte
in den Grenzen und Zeiten der Erde.
Sie hat sich erfüllt,
aber um einen hohen Preis für Euch.
Bis wir uns wiedersehen,
bis die Fragen eine Antwort finden,
werde ich Himmel und die Erde
in Bewegung setzen,
um euch dafür zu danken
Ich bleibe, der ich war,
mein Name ist geschrieben in das Buch der Schöpfung
für ewig.
Kein Ort auf der Erde
Kein Ort auf der Erde ist so tief
wie die Trauer in unserem Herzen,
kein Platz so dunkel wie unser Schmerz.
Die weitesten Wege würden wir gehen,
um wieder deine Hand halten zu können
und den höchsten Berg dazu nicht scheuen.
Die vielen tröstenden Worte
können unsere Ohr nicht wirklich erreichen
und die Gedanken an die kommenden Jahre
tragen einen Rand in schwarz.
Auch wenn wir dich weiter lieben werden
bleibt viel ungenutzte Kraft in uns.
Damit wir weiterleben können
müssen wir sie verschenken,
in winzigen Stücken
für viele Menschen im Land und auf der Erde.
Dann wird es aus deinem neuen Blickwinkel sein,
als ob der ganze Planet
mit unzähligen Lichtern zu leuchten beginnt
und alle tragen deinen geliebten Namen.